Zeichen setzen gegen die Diskriminierung von Sexarbeitenden

Es ist ein besonderer Tag, den wir besonders begehen wollen – und zwar mit den Sexarbeitenden“, stellen die Beraterinnen von TAMAR heraus. „Die Beratungsstellen sind häufig die einzigen Räume, in denen ihre gesellschaftlich tabuisierte Tätigkeit akzeptiert wird.“ Am 2. Juni wird deshalb der Welthurentag zum 50. Mal begangen, um der Stigmatisierung entgegenzuwirken. Die Beraterinnen führten daher in der ersten Juniwoche zahlreiche Gespräche und verteilten ihre Visitenkarten und Flyer in möglichst vielen Clubs, Bars, Appartements, Wohnungen, Wohnwagen und Kneipen in der Stadt Hamm und in den Kreisen Olpe, Soest und Siegen-Wittgenstein sowie in Borken, Coesfeld und Steinfurt.

Der Internationale Hurentag, in englischsprachigen Ländern International Sex Workers’ Day genannt, ist ein inoffizieller Gedenktag, der an die Diskriminierung von Prostituierten bzw. Sexarbeitende und deren oftmals ausbeuterische Lebens- und Arbeitsbedingungen erinnert. Der Gedenktag wird seit 1976 jährlich am 2. Juni begangen.

Am 2. Juni 1975 fand im französischen Lyon der berühmte “Hurenstreik” statt. Wochenlang besetzten über 100 Sexarbeitende die Kirche Saint-Nizier, um gegen zunehmende Repressionen zu kämpfen.

Das Datum gilt seitdem als Internationaler Hurentag und Ausgangspunkt der Selbstorganisation von Sexarbeitenden. Doch die Möglichkeit, an Regelungen für ihre Branche mitzuwirken und Einfluss zu nehmen, bleibt Sexarbeitenden bis heute weitgehend verwehrt.